Todesfall zu Hause: Welche Schritte sind zu unternehmen?

Einleitung
Ein Todesfall zu Hause erschüttert die Angehörigen zutiefst. Zwischen dem Schmerz der Trauer und der Dringlichkeit der Formalitäten ist es schwierig zu wissen, wo man anfangen soll. Dennoch müssen bestimmte Formalitäten schnell erledigt werden, um die Schweizer Gesetzgebung einzuhalten.
Im Gegensatz zu einem Todesfall im Krankenhaus oder Pflegeheim, wo das medizinische Personal die ersten Schritte übernimmt, erfordert ein Todesfall zu Hause das sofortige Eingreifen der Familie. Sie müssen einen Arzt rufen, um den Tod festzustellen, ein ärztliches Attest erhalten, die Gemeinde innerhalb der gesetzlichen Fristen benachrichtigen und ein Bestattungsinstitut kontaktieren.
Dieser Leitfaden begleitet Sie Schritt für Schritt durch diese wesentlichen Schritte nach einem Todesfall zu Hause. Wir erläutern jeden Schritt in chronologischer Reihenfolge, von den ersten Reaktionen über die administrativen Formalitäten bis hin zu besonderen Fällen und oft vernachlässigten praktischen Aspekten.
Ob der Tod erwartet oder plötzlich war, im Rahmen einer Palliativpflege vorgesehen oder völlig unerwartet, die Verfahren bleiben grundsätzlich ähnlich. Das Verständnis dieser Schritte ermöglicht es Ihnen, trotz der Schwierigkeit des Moments mit Gelassenheit zu handeln. Für einen vollständigen Überblick über die ersten Schritte nach einem Todesfall in der Schweiz haben wir ebenfalls einen allgemeinen Leitfaden vorbereitet.
📌 Zusammenfassung (TL;DR)
Bei einem Todesfall zu Hause rufen Sie sofort einen Arzt, um den Tod festzustellen und das ärztliche Attest auszustellen. Sie haben dann zwei Werktage Zeit, um den Todesfall bei der Gemeinde zu melden. Kontaktieren Sie schnell ein Bestattungsinstitut, um den Transport und die Aufbewahrung des Leichnams zu organisieren.
Die Schritte variieren leicht, je nachdem, ob der Tod erwartet (Palliativpflege) oder plötzlich war. In allen Fällen bleibt das Todesattest das wesentliche Dokument für alle weiteren administrativen Formalitäten.
📚 Inhaltsverzeichnis
- Erster Schritt: einen Arzt rufen, um den Tod festzustellen
- Das ärztliche Todesattest: ein wesentliches Dokument
- Meldung des Todesfalls bei der Gemeinde: Frist und Verfahren
- Ein Bestattungsinstitut kontaktieren
- Besondere Fälle: erwarteter Tod vs. plötzlicher Tod
- Die unmittelbaren administrativen Schritte
- Das Umfeld informieren und eine Todesanzeige veröffentlichen
- Nützliche Ressourcen und Kontakte
Erster Schritt: einen Arzt rufen, um den Tod festzustellen
Sobald Sie den Todesfall zu Hause feststellen, ist Ihr erster Schritt, einen Arzt zu rufen. Dies ist eine gesetzliche Pflicht in der Schweiz. Ohne ärztliches Attest kann keine weitere Formalität erledigt werden.
Kontaktieren Sie vorrangig den Hausarzt des Verstorbenen. Wenn dieser nicht erreichbar ist oder der Todesfall ausserhalb der Sprechzeiten eintritt, rufen Sie den Notfallarzt Ihrer Region an. Bei einem plötzlichen oder verdächtigen Todesfall kontaktieren Sie die Notrufnummer 144.
Zögern Sie nicht, auch mitten in der Nacht anzurufen. Ärzte sind an solche Situationen gewöhnt und kommen schnell, in der Regel innerhalb von 1 bis 2 Stunden nach Ihrem Anruf.
Der Arzt wird die Todesfeststellung vor Ort vornehmen und das ärztliche Attest ausstellen, das für alle weiteren Schritte unerlässlich ist. Dieses offizielle Dokument ist der Ausgangspunkt für alle administrativen Formalitäten.
Das ärztliche Todesattest: ein wesentliches Dokument
Das ärztliche Todesattest wird vom Arzt nach der Untersuchung des Leichnams ausgestellt. Dieses Dokument bescheinigt offiziell den Tod und gibt die Todesursache und die Umstände des Todes an.
Achtung, nicht verwechseln: Das ärztliche Attest ist nicht die offizielle Sterbeurkunde. Das Attest wird vom Arzt ausgestellt, während die Sterbeurkunde vom Zivilstandsamt Ihrer Gemeinde nach der Meldung ausgestellt wird.
Das Todesattest enthält medizinische Informationen (Todesursache, ungefähre Uhrzeit) und dient als Grundlage für die Ausstellung der offiziellen Urkunde. Sie benötigen es für alle Formalitäten.
In bestimmten besonderen Fällen (verdächtiger Todesfall, ungewöhnliche Umstände) kann der Arzt eine Autopsie anordnen oder die Polizei hinzuziehen. Diese Verfahren sind normal und dienen der Klärung der Todesumstände.
Für weitere Informationen zu diesem Dokument konsultieren Sie unseren ausführlichen Leitfaden über die Sterbeurkunde in der Schweiz.
Meldung des Todesfalls bei der Gemeinde: Frist und Verfahren
Sobald Sie das ärztliche Attest erhalten haben, müssen Sie den Todesfall beim Zivilstandsamt der Gemeinde melden, in der der Todesfall eingetreten ist. Die gesetzliche Frist beträgt maximal 2 Werktage.
Diese Todesmeldung kann von einem Familienmitglied oder vom beauftragten Bestattungsinstitut vorgenommen werden. Viele Familien übertragen diese Aufgabe dem Bestattungsinstitut, um sich auf das Wesentliche konzentrieren zu können.
Erforderliche Dokumente für die Todesmeldung:
Das ärztliche Todesattest
Der Ausweis des Verstorbenen (Identitätskarte oder Reisepass)
Das Familienbüchlein, falls vorhanden
Ihr eigener Ausweis
Beachten Sie, dass die Verfahren von Kanton zu Kanton leicht variieren können. Das Zivilstandsamt wird Sie bei den spezifischen Schritten in Ihrer Region anleiten.
Ein Bestattungsinstitut kontaktieren
Es wird empfohlen, innerhalb von 24 Stunden nach dem Todesfall ein Bestattungsunternehmen zu kontaktieren. Die Bestattungsinstitute spielen eine wesentliche Rolle und begleiten Sie in dieser schwierigen Zeit.
Ihre Dienstleistungen umfassen:
Den Transport des Leichnams vom Wohnort
Die Einsargung und die Konservierungsmassnahmen
Die vollständige Organisation der Bestattung
Die Begleitung bei den administrativen Formalitäten
Die Meldung des Todesfalls bei der Gemeinde, falls Sie dies wünschen
Die Bestattungsinstitute können einen grossen Teil der administrativen Schritte übernehmen, sodass Sie sich auf die Trauer und die Unterstützung der Angehörigen konzentrieren können.
Um ein Bestattungsinstitut in Ihrer Nähe zu finden, konsultieren Sie unser Verzeichnis der Bestattungsinstitute in der Schweiz.
Was tun, während man auf den Arzt wartet?
Während Sie auf den Arzt warten, können Ihnen einige einfache Massnahmen helfen, diese ersten Momente zu überstehen:
Bewegen Sie den Leichnam nicht. Lassen Sie die verstorbene Person in der Position, in der Sie sie gefunden haben. Der Arzt muss die Umstände des Todes feststellen können.
Lüften Sie den Raum, wenn möglich, und halten Sie eine kühle Temperatur aufrecht. Dies trägt zur natürlichen Konservierung des Leichnams bei.
Sammeln Sie die medizinischen Unterlagen des Verstorbenen: Gesundheitsheft, aktuelle Rezepte, Kontaktdaten des Hausarztes. Diese Informationen werden für den Arzt nützlich sein.
Benachrichtigen Sie die nächsten Angehörigen: Ehepartner, Kinder, Eltern. Sie müssen nicht sofort alle informieren. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen.
Wenn Sie sich überfordert fühlen, zögern Sie nicht, einen Angehörigen zu bitten, bei Ihnen zu bleiben, bis der Arzt eintrifft.
Besondere Fälle: erwarteter Tod vs. plötzlicher Tod
Die Schritte variieren leicht, je nachdem, ob der Tod erwartet war oder plötzlich eintritt.
Erwarteter Tod (lange Krankheit, Palliativpflege): Das Verfahren ist standardmässig. Der Hausarzt, der bereits über die medizinische Situation informiert ist, stellt schnell das Todesattest aus. Die Familien haben oft bestimmte Schritte mit dem Pflegeteam vorweggenommen.
Plötzlicher oder verdächtiger Tod: In diesem Fall ist das Verfahren strenger geregelt. Der Arzt kann die Polizei oder einen Gerichtsmediziner hinzuziehen, um verdächtige Ursachen auszuschliessen. Eine Autopsie kann angeordnet werden.
Diese zusätzlichen Verfahren bedeuten nicht, dass es ein Problem gibt. Sie sind einfach notwendig, um die Umstände des Todes offiziell zu dokumentieren.
In allen Fällen leiten die medizinischen und polizeilichen Behörden die Familien mit Wohlwollen an. Sie sind nie allein mit diesen Schritten.
Transport und Aufbewahrung des Leichnams zu Hause
Nach der ärztlichen Feststellung können Sie wählen, den Leichnam vorübergehend zu Hause zu behalten oder ihn sofort transportieren zu lassen.
In der Schweiz kann der Leichnam in der Regel 24 bis 48 Stunden zu Hause bleiben, je nach klimatischen Bedingungen und kantonalen Vorschriften. Diese Zeit ermöglicht es den Angehörigen, sich in der Intimität des Zuhauses zu sammeln.
Nach Ablauf dieser Frist muss der Leichnam in eine Leichenhalle oder ein Bestattungsinstitut überführt werden. Die Bestattungsinstitute organisieren diesen Transport und stellen sicher, dass alle Aufbewahrungsbedingungen eingehalten werden.
Wenn Sie den Verstorbenen zu Hause behalten möchten, achten Sie darauf, den Raum kühl (Temperatur unter 15°C, wenn möglich) und gut belüftet zu halten.
Die Bestattungsinstitute können in bestimmten besonderen Fällen auch ein temporäres Kühlsystem zu Hause installieren.
Die unmittelbaren administrativen Schritte
Neben der Todesmeldung müssen mehrere administrative Formalitäten schnell erledigt werden:
Arbeitgeber: Informieren Sie den Arbeitgeber des Verstorbenen, um den Arbeitsvertrag auszusetzen
Versicherungen: Kontaktieren Sie die Krankenversicherung, die Lebensversicherung und die Zusatzversicherungen
AHV/IV: Melden Sie den Todesfall der Ausgleichskasse, um die Leistungen einzustellen
Banken: Informieren Sie die Finanzinstitute, um die Konten zu sperren und automatische Abbuchungen auszusetzen
Pensionskasse: Kontaktieren Sie die Pensionskasse des Verstorbenen
Diese Schritte mögen zahlreich erscheinen, können aber über die ersten Tage verteilt werden. Einige können auch an die Bestattungsinstitute delegiert werden.
Für eine vollständige Checkliste konsultieren Sie unseren Leitfaden über die administrativen Formalitäten nach einem Todesfall.
Das Umfeld informieren und eine Todesanzeige veröffentlichen
Die Angehörigen zu informieren ist ein wichtiger, aber oft schwieriger Schritt. Beginnen Sie mit der engsten Familie und engen Freunden und erweitern Sie dann schrittweise den Kreis.
Um ein breiteres Umfeld zu informieren, ist die Veröffentlichung einer Todesanzeige eine respektvolle und effiziente Lösung. Sie ermöglicht es, den Todesfall anzukündigen und Informationen über die Bestattung an alle zu kommunizieren, die dem Verstorbenen die letzte Ehre erweisen möchten.
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Vorteile der Online-Veröffentlichung:
24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche von überall zugänglich
Einfaches Teilen per E-Mail oder soziale Netzwerke
Möglichkeit, eine Gedenkseite mit Fotos und Erinnerungen zu erstellen
Veröffentlichung in wenigen Minuten
Sie können eine Todesanzeige veröffentlichen direkt auf unserer Plattform.
Nützliche Ressourcen und Kontakte
Hier sind die wichtigsten Kontakte und Ressourcen, die Sie nach einem Todesfall zu Hause unterstützen:
Medizinische Notfälle:
Notrufnummer: 144
Notfallarzt: Erkundigen Sie sich bei Ihrer Apotheke oder auf der Website Ihres Kantons
Zivilstandsämter: Jede Gemeinde verfügt über ein eigenes Amt. Konsultieren Sie die Website Ihrer Gemeinde, um die Öffnungszeiten und Kontaktdaten zu erfahren.
Trauerbegleitung:
Verein Trauernetz Schweiz: www.vivresondeuil-suisse.ch
Die Dargebotene Hand: 143 (Telefonseelsorge 24h/24)
Ergänzende Leitfäden: Für einen Überblick über die ersten Schritte nach einem Todesfall in der Schweiz konsultieren Sie unseren Artikel Was unmittelbar nach einem Todesfall zu tun ist.
Bei einem Todesfall zu Hause mögen die Schritte komplex erscheinen, aber sie folgen einer logischen Reihenfolge. Rufen Sie zuerst einen Arzt für die Feststellung, kontaktieren Sie dann schnell ein Bestattungsinstitut und das Zivilstandsamt Ihrer Gemeinde. Diese ersten Schritte ermöglichen es, alle notwendigen administrativen Formalitäten einzuleiten.
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